Das Shaolin Kloster wurde 495 n.Chr. von einem indischen Mönch namens Ba Tuo im Songshan Gebirge in der Provinz Henan erbaut.
Bodhidharma
In der chinesischen Geschichte wird der indische Mönch Bodhidharma (auch Ta-Mo genannt) als Begründer des chinesischen Boxens (Kung Fu oder Wushu) genannt. Bodhidharma ist der 28. Nachfolger Buddhas und der Sohn König Suganchas aus Kanshipuarm. 527 n.Chr. kam Bodhidharma als Schüler des Patriarchen Prajnatara nach China, wo er sich im legendären Shaolin Kloster niederließ. Er versammelte einen Großteil der Mönche um sich und verbreitete die von ihm begründete buddhistische Lehre des Chan, die der chinesischen Mentalität sehr entgegen kam. Bodhidharma entwickelte die 18 Boxtechniken der Shaolin, die die Mönche bereitwillig trainierten, da ihr Körperzustand durch lange Meditation ziemlich schlecht war. Die Übungen sollten die Gesundheit der Mönche fördern, die Muskeln stählern und die inneren Organe anregen, damit sie länger leben.

Bodhidharma selbst hat in einer kleinen Höhle oberhalb des Shaolin Klosters neun Jahre stillsitzend vor einer Wand meditiert. Durch die jahrelange Meditation hat die Sonne seine Umrisse in einen Stein gebrannt, der in Shaolin zu besichtigen ist.
Die Schlacht der 13 Shaolin Mönche
621 n.Chr. haben die Shaolin Mönche ihre erste Schlacht geschlagen. Zu Beginn der Tang-Dynastie tobte ein erbitterter Kampf zwischen Li Shimin, einem nordchinesischen Adeligen, dessen Vater die Tang-Dynastie begründete und einem General der Sui-Dynastie, Wang Shigong. Li Shimin hatte von den Kampfkünsten der Shaolin Mönche gehört und bat sie das Land von Wang Shigong zu befreien. Die Mönche willigten ein und schlugen in der berühmten Schlacht von Qianglingkou die Truppen des Shigong in die Flucht. Shimin wurde zum Kaiser gekrönt und zeigte sich gegenüber den Shaolin Mönchen sehr großzügig. Der Shaolin Mönch Tang Zong wurde zum großen General ernannt und das Kloster bekam 40 Hektar Land geschenkt. Weiter erhielt das Koster die Erlaubnis, eine eigene Armee zu bilden. Der Begriff "Kampfmönch" war geboren und die Mönche des Shaolin Klosters standen im gesamten chinesischen Reich in hohem Ansehen.
Blütezeit des Shaolin Klosters
In der Ming-Dynastie (1368 -1644) erlebte das Shaolin Kung Fu einen enormen Aufschwung. Die Armee des Klosters war nun 2500 Mann stark, und das Kung Fu des Klosters wurde in unzähligen Varianten und Techniken ausgeübt. Die Regierung der Ming-Dynastie förderte das Shaolin Kung Fu in allen möglichen Formen. So wurden Waffentechniken, das Chi-Gong, Meditation und alle bekannten Faustformen zum täglichen Trainingsprogram der Mönche.

Verbot des Shaolin Kung Fu
Und wieder war es eine politische Veränderung, die dem Shaolin Kung Fu in der Weiterentwicklung half. In der Quing-Dynastie von 1644 - 1911 wurde Kampfkunst (egal welche Richtung) verboten und viele Mönche verließen das Kloster. Doch die Quing-Dynastie erreichte genau das Gegenteil. Die alte Kunst des Shaolin Kung Fu mit ihren vielfältigen Arten wurde noch umfassender und vollständiger. Die Mönche, die in das Land hinauszogen, um Buddhismus zu verbreiten, sahen viele neue Arten des Kampfes, die sie niederschrieben und mit in das Kloster zurückbrachten. Dadurch ergaben sich Stilarten mit neuen Techniken, die in das bestehende Shaolin Kung Fu integriert wurden.
Shaolin Kung Fu in der heutigen Zeit
Bis zum heutigen Tag ist das Shaolin Kung Fu die größte und bekannteste Kampfkunst Chinas. Eine chinesische Mundart sagt: "Alle Stile des Kung Fu kommen aus Shaolin, aber das Shaolin Kung Fu ist das Beste."
In den letzten Jahren haben sich außerhalb des Klosters über 50 Schulen und Institutionen angesiedelt, die das Shaolin Kung Fu lehren. Allerdings sind die meisten der Schulen zerstört worden und nach Dengfeng oder Zhengzhou übergesiedelt.
Training in Shaolin
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Jetzt kommen wir zu dem interessantesten Beitrag, denn keiner von Euch weiß, was ihn erwartet, wenn er sich entschließt in Shaolin Kung Fu zu trainieren. Um es kurz zu fassen: SCHMERZEN. Ihr werdet richtige Qualen erleiden. Aber immer der Reihe nach.
Die Chinesen fangen sehr früh an zu trainieren. Im Alter von 4 - 10 Jahren geben die Eltern ihre Kinder in eine der zahlreichen Kung Fu Schulen. Im Schnitt leben und trainieren die Kinder für 3 Jahre in Shaolin. Man muß bedenken, daß die Kinder nur während der offiziellen Ferien (1 Monat im Jahr) ihre Eltern sehen. Sie sind völlig auf sich allein gestellt. Die Trainer "betreuen" die Kinder rund um die Uhr und stellen für diese einen Mutterersatz dar. Doch warum tun Eltern ihren eigenen Kindern so etwas an?
Stellenwert einer Shaolin Kung Fu Ausbildung in China
Dies ist recht einfach zu beantworten, denn auch in China herrscht eine hohe Arbeitslosenquote. Das Erlernen des Shaolin Kung Fu stellt eine der angesehensten Ausbildungen dar. Derjenige Schüler, der die Abschlußprüfungen in einer Shaolin Kung Fu Schulen erfolgreich abgeschlossen hat, besitzt die Möglichkeit, im "reichen" Süden als Polizist, in der Armee, als Bodygard (sehr beliebt - in jedem Mc Donald gibt es mindestens einen Sicherheitsbeamten) oder sogar in der Peking Oper zu arbeiten. Das Shaolin Kung Fu besitzt einen höheren Stellenwert als ein abgeschlossenes Studium.
Mit Zuckerbrot und Peitsche
Das tägliche Training beginnt um 05:30 Uhr mit einer durchdringenden alles übertönenden Militärsirene. Minutenspäter herrscht ein heilloses Chaos auf den Gängen der Schule. Tausende von Schüler drängen gleichzeitig zu den Trainingsflächen, ohne sich zuvor gewaschen oder gekämmt zu haben. Wofür sollte dies auch notwendig sein? In den Toiletten kämpfen hunderte von Schülern um ein Stückchen Rinne, denn keiner darf zu spät zum Unterricht erscheinen.

Jede kleinste Verspätung wird von den Trainern gnadenlos bestraft, d.h. Stockhiebe, Liegestütz, etc. Der Trainer besitzt die absolute Authorität und Handlungsfreiheit. Es steht in seiner Macht, ob und wie Schüler bestraft werden. Wir kennen keinen Trainer, der seine Kinder nicht geschlagen hat (man bedenke, die Kinder beginnen im Alter von 4 Jahren mit dem Kung Fu!). Allerdings gibt es einige Trainer, die übertreiben. Wir haben einen Trainer - von den Ausländern auch "Schlachter" genannt - erlebt, der seine Kinder grundlos getreten und mit dicken Knüppeln auf sie eingeschlagen hat, bis die Knüppel zerbrochen sind. Eine besondere Strafe bestand darin, die Schüler die Brücke machen zu lassen. Eine Reisschale wird auf dem Kopf plaziert und wenn diese fällt, gibt es Schläge und Tritte. Im Schnitt mußte die Brücke eine halbe Stunde am Stück durchgeführt werden. Für die Ausländer ist es schon hart, jeden Tag das Schreien, das Wimmern, die angstvollen Augen und die Tränen der Kinder mit anzusehen. Aber trotz dieser Qualen lassen die Kinder alles über sich ergehen und nach dem Training vertragen sich Schüler und Trainer wieder. Das gesamte Training wird wie beim Militär durchgeführt, d.h. zum Trainingsbeginn in Reih und Glied stehen, Ansprache des Trainers und Marschieren.
Morgendliches Training
Im morgendlichen Training von 05:45 Uhr bis 07:30 Uhr wird hauptsächlich Kondition und Schnellkraft trainiert. Zunächst wird die Muskulatur durch ein lockeres Laufen aufgewärmt. Es ist schon ein überwältigendes Bild, wenn knapp 15.000 Schüler wie beim Militär in Formationen durch Shaolin laufen. Nun wird durch eine Vielzahl kleinerer bis mittlerer Sprints die Schnellkraft trainiert. Während die Ausländer beim Sprinttraining alles geben (und ich kann versichern, daß auch wir auf 100 m unter 12 s laufen!), läuft der Trainer mit einem Stock locker nebenher, feuert einen an und versetzt Schläge aufs Hinterteil, wenn man sich seiner Meinung nach zu langsam bewegt. Ein beliebtes Ziel beim Training stellt die aus 1000 Stufen bestehende Treppe zur Bodhidharma-Höhle dar.

Die Shaolin Mönche laufen diese Strecke jeden Morgen und die Kondition, die sie dadurch erreichen, ist gigantisch. Aber auch nur wenige Stufen reichen aus, um die Schüler zum Schwitzen zu bekommen. Kurzsprints über 10 m Treppe, Hinken jeweils auf dem linken, rechten und beiden Beinen fordern den Trainierenden alles ab. Abwärts muß jeder Schüler die Liegestützhaltung einnehmen, damit auch die Arme trainiert werden. Nach 1 3/4 h ist das morgendliche Training beendet. Die Muskulatur ist müde, Arme und Beine schwer.
Frühstückspause
Nun ist Frühstückszeit und eine Vielzahl an Ständen oder Restaurants laden zum einfachen Frühstück ein. Dies besteht meist aus Dou Fu Noir (Sojasuppe), Ba Bao Jou (8 Kostbarkeitensuppe) und Yao Tiao (frittierter Teig). Auch Nudeln und Reis werden gerne zum Früstück gegessen. Dabei ist darauf zu achten, daß man beim Essen möglichst laute Schmatz- und Schlürfgeräusche von sich gibt (einfach den Chinesen nachmachen).
Vormittagstraining
Nach kurzer Erholungspause beginnt das nächste Training um 09:00 Uhr. Zunächst wird mit einem lockeren Jogging die Muskulatur aufgewärmt und die Schnellkraft trainiert. Doch am Vormittag wird primär die Dehnung trainiert.

Im Gegensatz zum deutschen Training wird die Dehnung nicht bis an die Schmerzgrenze, sondern über diese hinaus, trainiert. Eine beliebte Übung ist der Spagat. Der Schüler liegt auf dem Rücken, 2 weitere Schüler halten Arme und Beine fest und der Trainer setzt sein ganzes Körpergewicht ein, um den Schüler in den Spagat zu drücken (Ich konnte nach dieser Übung mehrere Tage kaum gehen.). Nach diesem Prinzip laufen eine Vielzahl von Übungen ab. Eine weitere Übung besteht darin, daß ein Schüler sich mit dem Hinterteil auf den Boden setzt, die Fussohlen aneinander presst und versucht, seine Knie auf den Boden abzulegen. Bei den meisten wird dies nicht funktionieren, deshalb stellt sich eine weitere Person auf die Knie des Schülers, um die Hebelwirkung zu vergrößern. Jeder von uns hat sich im heimischen Schulunterricht bereits in die Brücke bewegen müssen. Dies ist für ungeübte Personen sehr schmerzhaft, aber wer wurde in dieser Haltung vom Trainer hochgehoben und geschüttelt? Jeder Schüler wird unweigerlich schreien müssen und noch Tage später plagen einen gewaltige Rückenschmerzen. Nach diesem Muster werden Arme, Beine und alle weiteren Muskelpartien (von denen man bisher gar nicht wußte, daß man sie besitzt) gedehnt. Danach werden die Grundelemente des Shaolin Kung Fu gelehrt: Beinschwung, Blocken, Schlagen, Stellungen. Dieser Part unterscheidet sich nicht allzu sehr von dem bekannten deutschen Training, allerdings ist die Wiederholungsrate sehr viel höher. Dadurch, daß die Schüler immer und immer wieder dieselben Techniken ausführen, erreichen sie diese hohe Perfektion. Das Training am Vormittag endet um 11:30 Uhr.
Mittagspause
In einer der zahlreichen Restaurants oder in der Schule selber (viel zu teuer) können wir essen. Es gibt zahlreiche Gerichte allerdings keine einzige Speisekarte. So gehen wir in die Küche, zeigen auf die Zutaten und der Koch bereitet eine warme Mahlzeit. Reis und Nudeln sind das wichtigste (und preiswerteste) Nahrungsmittel. Fleisch ist sehr teuer und von einem Steak oder Schnitzel kann man nur träumen. Vielmehr ist das Fleisch in kleine Stücken geschnitten und dem Essen beigemengt. Vorzugsweise werden Tomaten, Kartoffeln und verschiedenes Gemüse verwendet. Übrigens kann man weder Kaffee noch Schokolade erwerben.
Nach dem Mittag haben wir etwas Zeit, den geschundenen Körper zu erholen. Auf einer der zahlreichen Steinbänke können wir dem Treiben der Chinesen zusehen, allerdings sind wir als Ausländer meistens von einer Traube Chinesen umringt und sie wollen erzählen oder Fotos schießen. Für Meschen, die auch mal ihre Ruhe benötigen, gibt es keinen Ort. In der Schule, auf der Straße, selbst in den Bergen gibt es eine Vielzahl von Chinesen, die Kontakt mit den Ausländern suchen.
Nachmittagstraining
Um 14:00 Uhr beginnt das Nachmittagstraining. Dieses Training ist am Interessantesten, da neue Formen und Waffen gelehrt werden. Doch auch dieses Training beginnt mit einem Aufwärmtraining, mit Dehnen und mit Grundschultechniken. Diese Grundschultechniken sind die unbedingte Voraussetzung für die Formen. Die erste Form, die jeder Schüler in Shaolin erlernt, ist die Wu Bu Quan. Diese Form besteht aus einer Abfolge von fünf verschiedenen Grundtechniken und ist relativ einfach zu erlernen. Mit jeder weiteren Form werden neue Stellungen, Techniken und auch akrobatische Elemente eingebaut. Die fortgeschrittenen Shaolin Schüler erlernen den Salto vorwärts und rückwärts, den Flic-Flac, den gesprungenen Radschlag, die gesprungene Schraube und eine Vielzahl weiterer gesprungener Techniken. Die Sprungkraft der Chinesen ist beachtenswert und Saltos aus dem Stand erscheinen dem Beobachter als nahezu spielerisch.

Die Ausländer haben aufgrund ihrer Statur größere Probleme beim Erlernen dieser Techniken.

Standardmäßig wird das Waffentraining mit dem Langstock (gun) begonnen, gefolgt von dem Schwert (dao) . Die beweglichen Waffen sind schwieriger zu erlernen und werden daher im weiteren Verlauf der Ausbildung gelehrt. So werden die neunteilige Peitsche (jiu je bian), der Dreistock (san jie gun), das Nunchaku (liang jie gun) und die Peitsche (bian) gelehrt. Diese Waffen kombiniert mit fantastischen akrobatischen Elementen machen die Faszination des Shaolin Kung Fu aus. Das Training endet um 18:00 Uhr.
Trainingsende
Nach einem anstrengenden Tag lohnt es sich zum ersten Mal sich etwas zu waschen.

Die meisten Schulen besitzen keine eigenen Duschen und so besuchen die Schulen einmal die Woche einen externen Wasch- und Duschraum. Hört sich schlimm an, aber nach kurzer Zeit stinken wir genauso wie die Chinesen und der Gestank fällt nicht mehr auf. Das Abendessen ähnelt dem Mittagessen. Gegen 21:30 Uhr fallen die meisten Schüler todmüde ins Bett, denn am nächsten Morgen ertönt um 05:30 Uhr erbarmungslos die Sirene.
Straftraining
Eine Vielzahl von Chinesen trainieren in der Zeit von 20:00 Uhr bis 21:30 Uhr freiwillig, aber von Zeit zu Zeit wird die gesamte Gruppe aufgrund schlechter Leistungen zu einem extra Training gezwungen. In regelmäßigen Abständen wird die Leistung jeder Gruppe von der Schulaufsichtsbehörde inspiziert. Bei schlechter Leistung wird der Trainer aufgefordert, die Gruppe härter zu trainieren (und zu bestrafen).
Bemerkungen zum Training
Das Training wird an 6 Tagen in der Woche durchgeführt. Jede Schule hat einen anderen freien Tag (ansonsten hätten 15.000 Schüler auf einmal frei). Die Zeiten des Trainings variieren von Schule zu Schule etwas und je nach Jahreszeit werden die Trainingszeiten angepaßt. Man muß bedenken, daß das Training (mit Ausnahme einiger weniger Chinesen und Ausländer) auf einem steinharten Boden im Freien durchgeführt wird.

Es gibt keine Beleuchtung und im Winter wird das Laufen in fast absoluter Dunkelheit durchgeführt!!! Alle akrobatischen Elemente werden mit Ausnahme einiger dünner Matten auf dem steinharten Boden erlernt. Unfälle, Verstauchungen, etc. sind an der Tagesordnung, allerdings ist es den Schülern nicht erlaubt, krank zu sein. Selbst absolut geschwächt oder humpelnd müssen sie am Training teilnehmen. 1 Monat im Jahr, meistens im Januar oder Februar sind Ferien.
Ausländer im Training
Eine Vielzahl von Ausländern stehen dieses harte Training nicht durch. Innerhalb einer Woche rebelliert der Körper mit starken Krämpfen und Durchfall. Es folgen Wochen in denen die Krämpfe so stark sind, daß man nicht mehr in der Lage ist, Treppen zu steigen. Jeder Schritt ist eine Qual und erst langsam gewöhnt sich der Körper an diese extremen Belastungen. Nach dem ersten Monat gehen die Schmerzen auf ein erträgliches Maß zurück, aber während der weiteren Trainingsmonate werden diese Schmerzen immer bleiben. Durch neue Techniken und Waffen werden Muskeln beansprucht, die zuvor nicht diese Belastungen kannten. Auch Blutergüsse sind auf Dauer nicht zu vermeiden.
Resumee
Wer nach diesem Erfahrungsbericht immer noch Lust verspürt Shaolin Kung Fu zu trainieren und der absoluten Überzeugung ist, daß er das Training durchstehen wird, der wird ein anstrengendes aber erlebnisreiches Abenteuer beginnen, von dem er sein ganzes Leben schwärmen wird.
Schulen in Shaolin
Anmerkung
Es gibt eine Vielzahl von Schulen, die sich in Shaolin angesiedelt hatten, aber durch die Entscheidung des Abtes Shi Yong Xin wurden fast alle Schulen in Shaolin zerstört. Zur Zeit kann das Shaolin Kung Fu nur noch in Tagou, im Wushu Guan und sehr eingeschränkt im Shaolin Tempel trainiert werden. Dies kann sich aber recht schnell ändern. Tagou ist mit vielen Schülern bereits in die neue Schule in Dengfeng umgezogen. Wann die restlichen Schüler mit den Ausländern umziehen werden, ist noch unklar. Wie lange das Training direkt im Shaolin Tempel vom Abt geduldet wird, kann niemand sagen, aber das Wushu Guan bleibt unangetastet, da es sich um eine staatliche Einrichtung handelt. Die meisten anderen Schulen wurden in Dengfeng, in der sogenannte Kung Fu City (wird durch die große Anzahl der Kung Fu Schulen in dem Gebiet so genannt), wieder aufgebaut.
Jeder von Euch, der ernsthaft an einen längeren Trainingsaufenthalt in Shaolin oder Dengfeng denkt, sollte sich unbedingt vor Ort die verschiedenen Schulen ansehen. Habt Ihr Euch für eine Schule entschieden, verhandelt zäh und laßt die Chinesen ruhig ein paar Tage zappeln. Ihr könnt hunderte von Dollar sparen! Zahlt nie für einen längeren Zeitraum im Voraus. Werdet Ihr krank oder habt keine Lust mehr, bekommt Ihr das Geld nicht wieder. Darum überlegt es Euch gut und versucht auf keinen Fall von Deutschland aus, Verhandlungen zu führen. Chinesen wollen nur Euer Geld!!!
Wushu Guan
Auch das Wushu Guan wurde von der Zerstörung verschont, da es zum Einen staatlich ist und zum Anderen in enger Zusammenarbeit mit dem Abt aufgebaut wurde. Das Wushu Guan ist ein modernes Trainingscenter mit einer Fläche von 2.900 qm, das hauptsächlich für Ausländer erbaut wurde. Weiterhin bietet das Wushu Guan einen großen 2 Sterne Hotelkomplex mit angeschlossenem Restaurant.

Das Training für Ausländer wird in einer kleineren Trainingshalle durchgeführt, die sich direkt neben einer komplett neu renovierten High Tech Arena für Shaolin Kung Fu Vorführungen für Ausländer befindet..

Ein angeschlossenes Hotel (Zimmer mit Klimaanlage), ein Restaurant und einige Souveniershops runden das Angebot ab. Täglich werden die ständig wechselnden Ausländergruppen 4 Stunden trainiert, also knapp die Hälfte von dem Training in anderen Schulen. Natürlich trainieren hier auch Chinesen, aber für die Größe der Trainingsanlage ist die Zahl mit knapp 50 sehr gering.

Wer viel Geld besitzt, alle Annehmlichkeiten, wie eine richtige Toilette und Klimaanlage nicht missen möchte und nur für eine kurze Zeit (2 Wochen) in Shaolin Kung Fu trainieren möchte, ist hier richtig aufgehoben.

Zum Abschuß gibt es auch noch ein echtes Zertifikat mit Unterschrift der "Mönche". Apropos Prüfungen wir haben schon erlebt, wie sich die chinesischen Trainer bei der "Prüfung" halb kaputt gelacht haben, da die Leistung der Ausländer so erbärmlich war.
Tagou
Die wohl bekannteste und auch größte Schule in Shaolin ist Tagou. Tagou hat in Dengfeng ein Areal von 70 ha (!!!) aufgekauft und viele der Schüler sind bereits in die Wohngebäude umgezogen und trainieren dort.

Die Trainingsflächen der Schule, auf denen 7.500 Kung-Fu Schüler gleichzeitg trainieren haben, wurden in Shaolin deutlich reduziert. Die größeren Trainingsflächen befinden sich nun in Dengfeng. Vor einigen Jahren wurde die Tagou Schule zur offiziellen Ausbildungsstätte des Shaolin-Klosters erklärt. Wie in jeder anderen Schule können hier natürlich auch Ausländer trainieren.
Tagou ist die teuerste Schule in Shaolin und Deng Feng. Der Preis liegt bei 24 US Doller pro Tag, das sind in etwa 740 Euro im Monat. In anderen Schulen ist es möglich für den halben Preis im Monat zu wohnen und zu trainieren.
Die Zimmer bieten für dieses Geld natürlich eine Menge. Man hat einen Kleiderschrank, eine Klimaanlage und eine westliche Toilette. Auch der Fußboden ist gefliest.

Trainiert wird entweder draußen oder auch in einer kleinen Trainingshalle mit grünem Teppich.
Als Luxus wird oft ein für die Ausländer zuständiger Dolmetscher mit englischer Sprache bereit gestellt, der während des ganzen Aufenthaltes für die Betreuung zuständig ist.

Meiner Meinung nach ist die Schule aufgrund des zu hohen Preises nicht empfehlenswert, auch das Training ist nicht so effizient wie in anderen Schulen, da auch hier die Trainingszeit für Ausländer reduziert wird.
Adresse:
Shaolin Tempel Wushu Institute at Tagou
Dengfeng City
Henan 452491
China - Songshan
Training direkt im Shaolin Tempel
Viele der Ausländer haben den großen Wunsch direkt im Shaolin Tempel Kung Fu von den Shaolin Mönchen zu erlernen und dies nutzen einige der Mönche, die meistens auch noch eine eigene Kung Fu Schule leiten, aus. Diese Mönche beauftragen einen ihrer Trainer das Kung Fu Training für die Ausländer in einem verlassenen Teil des Tempels abzuhalten. Die Ausländer sind zufrieden, da sie direkt im Shaolin Tempel trainiert haben und die Mönche freuen sich über das Geld.
Als wir während einer Besichtigung des Shaolin Tempels unser Interesse für Wushu gezeigt haben, wurden wir sofort von 3 Kung Fu Schülern angesprochen, die uns eine kleine Demonstration ihres Könnens zeigen wollten, damit wir möglichst sofort bei ihnen das Training aufnehmen. Es waren Schüler des Cheftrainers der Mönche Shi Yan Lu.
Bei Interesse geht man einfach in den Shaolin Tempel, hält sich vor dem Cangjing Pavillon auf der linken Seite des Tempels auf und fragt einige der Mönche oder Kung Fu Schüler (die oft schon auf Ausländer warten). Bei Interesse erhält man auch eine kleine Demonstration der natürlich fortgeschrittenen Schüler, um auf den rechten Geschmack zu kommen.

HINWEIS: Bitte bedenkt, daß das Training keineswegs von den echten Shaolin Mönchen durchgeführt wird. Es ist dasselbe Training, das in jeder anderen Kung Fu Schule auch durchgeführt wird.

Akrobatische Elemente sind unter diesen Bedingungen nicht zu erlernen und im Sommer während der Regenzeit fällt das Training häufig aus. Die Trainer sind mäßig motiviert und ganz selten kommen die Cheftrainer, wie z.B. Shi Yan Lu vorbei und geben persönlich Training. Weiterhin gibt es auch hier reduzierte Trainingszeiten (ca. 4-6h), d.h. meistens fällt das morgendliche Konditionstraining aus.

Die Kosten für das Training im Shaolin Tempel betragen ca. 3000 Yuan (300 EUR). Unterkunft und Essen erfolgen außerhalb des Shaolin Tempels.

Privatlehrer
Es gibt aber noch eine weitere Möglichkeit in Shaolin Kung Fu zu erlernen. Man sucht sich einen Privatlehrer. Dies hat den großen Vorteil, daß die Kosten nicht so hoch sind und mit etwas Glück kann der Privatlehrer eine preiswerte Unterkunft besorgen. Ob das Einzeltraining effektiver ist als ein Gruppentraining, darüber mag man streiten.
Aber einige Ausländer haben sich einen Privatlehrer engagiert und sind hochauf zufrieden, auf jeden Fall ist es eine Alternative. Wie finde ich nun einen Privatlehrer, fragen sich viele. Ganz einfach, man nimmt ein beliebiges Foto eines Mönches, geht in den Shaolin Tempel und fragt einen dahergelaufenen Mönch, man möchte bei dem Mann auf dem Bild/Foto Kung Fu erlernen. Sofort wird er sich anbieten, doch bei ihm zu trainieren. Jetzt heißt es nur noch zäh verhandeln und das Training (natürlich auf chinesisch!) kann beginnen.
Weitere Schulen
Es gibt eine große Anzahl von Schulen, die sich in Shaolin niedergelassen hatten und nun nach Dengfeng oder Zhengzhou übergesiedelt sind. Die meisten von diesen sind äußerst einfach ausgestattet und in den meisten Schulen hat noch nie ein Ausländer trainiert. Die Gruppen trainieren oft auf kleinen Plätzen im Gebirge, auf dem Hof oder Gehweg. Ob Ihr in einer kleineren Schule trainieren wollt, ist Euch überlassen, aber wir können jedem nur empfehlen, sich ein paar Tage das Training in den verschiedenen Schulen anzusehen und sich erst dann für eine Schule entscheiden.
Gallerie der größten Shaolin Mönche
Und hier die einzigartigen Meisterleistungen der Shaolin Mönche.
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